Trüffel Piemont

Trüffel Piemont Hunde sind helfer bei der Trüffelsuche im Piemont

Die Feinschmecker der Welt schätzen sie und zahlen hohe Preise für die kleinen Knollen: Trüffeln. Trüffel sind Pilze, die in Symbiose mit Pflanzenwurzeln im Unterholz leben. Der wohl berühmtesten Trüffel ist der "Weiße Trüffel von Alba". Der wissenschaftliche Name dieses Pilzes ist Tuber Magnatum Pico. Dieser Trüffel, der im Dialekt der Region "Trifola" heißt, gilt bei allen Experten als der Beste, und man findet ihn nur in einem kleinen hügeligen Gebiet der Langhe und einem Teil des Montferrats.

Alba mit seinen keltisch - ligurischen Ursprüngen wird gemeinhin als "Hauptstadt" der Langhe angesehen. Die Stadt hat eine tausendjährige Geschichte, die im Stadtbild immer noch deutlich zu sehen ist. Einst war Alba eine freie jakobinesche Republik. Viel später wurde hier der Widerstand gegen Italiens Faschismus organisiert. Bekannt aber ist die Stadt einzig und allein wegen Ihres Goldes aus dem Boden: Dem weißen Trüffel. In dieser Region wird er gefunden und vermarktet. Trüffel werden über zwei Märkte in der Region, mittwochs in Asti und samstags in Alba, und über Trifolao ("Trüffelsucher") - Stammtische an die Händler und Importeure weiterverkauft.

Seit Jahrhunderten beschränken sich die Werkzeuge des Trifolao auf ein Minimum: Es sind festes, gegen Schlamm schützendes Schuhwerk, ein Stock, mit dem man gegebenenfalls auch Sträucher und Gestrüpp beiseite schieben kann, eine kleine Hacke zum vorsichtigen Graben um den Trüffel herum, um ihn nicht zu beschädigen, eine sportliche Jacke mit geräumigen Taschen, um die Ernte zu verstauen, sowie Brotstücke, die bei jedem Fund an den treuen Freund Hund verteilt werden. Anders als gemeinhin angenommen, werden nicht mehr Schweine zum Suchen von Trüffeln eingesetzt. Zwar sind auch die hervorragenden Nasen der Schweine gut geeignet, den Schatz im Boden aufzuspüren, jedoch ist es sehr schwer, das Schwein dann von dem Verspeisen des Trüffels abzuhalten. Hunde dagegen haben ebenfalls eine feine Nase, aber keinen Heißhunger auf Trüffel - oder einen "Trüffelmaulkorb".

Im Altertum glaubte man, dass die Trüffel durch in Baumnähe einschlagende Blitze entstehen. Heute wissen wir es besser. Und trotzdem: Die Trüffelsuche hat nichts von Ihrer Magie verloren: Die alten Trüffelsucher der Langhe und des Montferrats behaupten, dass der weiße Trüffel erst am dritten Vollmond nach den Regenfällen ab September reift. Und wie kommt es, dass die Hunde nur nachts gut arbeiten, am besten noch, wenn es neblig und trüb ist? Dass die aphrodisierende Wirkung bei des Nachts gefundenen Trüffeln besonders heftig sein soll, ist eine gern verbreitete Mär. Und der eigentliche Grund ist natürlich schlicht kommerziell: Die besten Fundplätze sollen möglichst lange vor der Konkurrenz geheim gehalten werden.

Foto: Pietro Galati

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